Paleo Diät ist im Trend – die Steinzeiternährung

Immer mehr Menschen wollen abnehmen oder auf ihre Gesundheit achten und stellen sich die Frage: „Welche Diät mache ich und ist sie auch gesund?“. Die Paleo-Diät greift beide Aspekte auf. Sie soll sehr effektiv aber zugleich auch sehr gesund sein. Was ist also da dran?

Wer sich gesund ernähren oder abnehmen möchte, der steht heute vor einer unüberschaubaren Zahl von Diäten und Ernährungsplänen. Die meisten von Ihnen sind jedoch sehr ungesund und erzielen oft das Gegenteil. Die Paleo Diät (auch Steinzeiternährung genannt) soll hingegen eine gesunde und nachhaltige Ernährungsweise sein, mit der man auch ohne Einschränkung auf Genuss, gute Erfolge erzielt Dabei setzt sie auf eine Ernährungsweise, wie sie von unseren Vorfahren in der Altsteinzeit (vor ca. 20.000 Jahren) praktiziert wurde.

Woher stammt die Paleo-Diät?

Die Paleo Diät orientiert sich ursprünglich an der Ernährung unserer Vorfahren, die noch Jäger und Sammler waren(daher auch der Name Steinzeiternährung). Anwender essen genau das, worauf die Evolution den Menschen in hunderttausenden von Jahren vorbereitet hat. Typische Produkte sind dabei unverarbeitetes Fleisch, Fisch & Meeresfrüchte, Gemüse, Obst und Nüsse. Die Theorie der Steinzeitdiät basiert auf der Evolutionstheorie von Charles Darwin. Er war ein britischer Naturforscher und gilt wegen seiner wesentlichen Beiträge zur Evolutionstheorie, als einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler. Seiner Meinung nach haben sich die Spezies im Laufe der Evolution genetisch durchgesetzt, die am besten an ihre Umwelt und damit auch an die vorhandenen Nahrungsquellen angepasst waren. Die Grundannahme bei der Paleo Diät ist als, dass sich das menschliche Erbgut seit der Steinzeit nur unwesentlich verändert hat.

Mittlerweile ist die Steinzeitdiät in den USA so im Trend, das auch zahlreiche Bücher zu dem Thema erschienen sind. Dass diese Ernährungsweise nach den USA auch in Deutschland so bekannt geworden ist, liegt vermutlich an dem Blog ‚“paleo360.de“‘ von Nico Richter und Michaela Schneider sowie Richters Buch “Paleo-Power for Life“, das 2014 im Christian Verlag erschienen ist. Doch was hat es mit der Paleo Diät wirklich auf sich?

Was darf gegessen werden?

Da die Paleo-Diät darauf basiert, was unsere Vorfahren damals gegessen haben, ist die Schlussfolgerung einfach. Man darf alles essen, was gejagt oder gesammelt werden konnte. Wie bereits erwähnt handelt es sich dabei um Obst und Gemüse, Eier, Samen und Nüsse sowie hochwertiges Fleisch, Fisch und gesunde Fette.

Fleisch, Fisch und Eier

Fleisch, Fisch und Eier kann man je nach Appetit verzehren, denn der Körper signalisiert uns, wie viel er davon braucht. Überhaupt ist Fleisch ist ein Hauptbestandteil der Steinzeiternährung und in den Augen der Paleo-Anhänger eine wertvolle Quelle für verschiedene Vitamine, Mineralstoffe und tierisches Eiweiß. Hier ist vor allem wichtig, dass die Fleischprodukte zumindest von einem Bio-Bauernhof stammen. Verarbeitetes Fleisch, wie es z.B. in Würsten zu finden ist, ist dagegen tabu. Für die Fische gilt das gleiche. Sie sollten am besten aus einem Wildfang und nicht aus einer industriellen Zucht stammen, da auch dort viele schädliche Chemikalien eingesetzt werden, die dem menschlichen Körper schaden können.

Gemüse

Ein saftiges Steak oder einen frischen Fisch kann man auch immer gut mit buntem Gemüse oder Salat kombinieren. Gemüse sollte immer auf dem Speiseplan stehen, egal ob als Beilage oder Hauptgericht. Hier hat man eine sehr große Auswahl, sodass es nie langweilig wird.

Öle und Fette

Zum Braten sind hochqualitative Fette und Öle wichtig. Man sollte sich nicht immer nur auf eine Ölsorte beschränken, sondern abwechslungsreich vorgehen. Gern gesehen sind tierische Fette, wie Butter und Schmalz, da sie die wichtigen gesättigten Fettsäuren enthalten. Pflanzenfette sollten gemieden werden. Als Ausnahmen gelten jedoch Olivenöl und Kokosöl.

Obst & Nüsse

Mit Obst und Nüssen sollte man seinen Essensplan abrunden, ohne dabei zu übertreiben. Wer abnehmen will, sollte den Konsum von stark zuckerhaltigen Früchten (wie z.B. Ananas, Pfirsich und Mandarine) begrenzen, da hier viel Fructose enthalten ist. Nüsse und Samen gehören zu den Paleo Lebensmitteln mit einer sehr hohen Energiedichte und sind leckere Snacks für zwischendurch. Trotz alledem sollten sie auch nur in Maßen konsumiert werden.

Kräuter

Man kann natürlich auch Kräuter in jeglicher Art zum würzen benutzen. Dabei sollte man aber achten, dass die Gewürze keinen Zucker, Getreide oder chemische Zusätze enthalten.

Getränke

Auch beim Trinken sollte man darauf achten, dass genug Flüssigkeit aufgenommen wird. 2 – 3 Liter pro Tag sind da völlig normal und helfen unsere Verdauung zu regulieren und den Körper regelmäßig zu säubern. Hier spielen normales Wasser und Tee eine große Rolle. Durch sie können die nötigen Mineralstoffe aufgenommen werden und viele Teesorten enthalten zudem wichtige Vitamine und Antioxidantien. Man sollte jedoch auf Getränke verzichten, die gezuckert sind oder andere bedenkliche Zusatzstoff enthalten.

Welche Lebensmittel sollten vermieden werden?

Getreide

Alles, was aus Getreide hergestellt wird (wie z.B. Brot, Nudeln und Pizza) müssen aus dem Speiseplan entfernt werden. Im Getreide sind Giftstoffe, die dem Körper schaden können. Unter anderem findet sich Gluten in vielen Getreidesorten, das Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Hämorriden verursachen kann. Zugleich kann Getreide auch die Aufnahme wichtiger Nährstoffe unterbinden, und dadurch Volkskrankheiten wie Diabetes oder Fettleibigkeit auslösen. Dabei spielt es keine Rolle ob Vollkornbrot gekauft wird oder weißes Brot. Denn auch in Vollkorngetreide stecken diese Stoffe drin und können Probleme verursachen. Die einzige Ausnahme bildet hier bereits gekeimtes Getreide. Denn lässt man es zu Sprossen keimen, handelt es sich um gesundes Gemüse.

Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte in Form von Bohnen, Erbsen und Soja sollten ebenfalls gemieden werden, da sie ähnlich wie beim Getreide sogenannte Lektine enthalten, die dem Körper schaden können.

Milchprodukte

Alle Milchprodukte die von Kuh, Ziege oder Schaf stammen sollten nicht gegessen oder getrunken werden, da für viele Menschen der Organismus nicht mit dem Milchzucker bzw. Laktose umgehen kann. Selbstverständlich gehören auch normale Milch, Käse, Joghurt und Sahne zu dieser Kategorie. In der Milch sind auch Wachstumshormone erhalten, die für das Kalb bestimmt sind. Sie können den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen, sowie auch dafür sorgen, dass Abnehmen nur schwer möglich ist. Besonders die industriell verarbeiteten Milchprodukte, die meistens pasteurisiert und homogenisiert sind, können Nahrungsmittelunverträglichkeiten hervorrufen. Es gibt aber auch Menschen, die keinerlei Probleme mit Milchprodukten haben. Diese Gruppe kann deshalb ausgewählte, unverarbeitete und fettreiche Rohmilchprodukte oder fermentierte Milchprodukte in Maßen verzerren,.

Zucker

Zucker ist Gift, das wissen wir schon lange! Natürlich verzichtet auch die Paleo Diät auf alle Formen von raffiniertem Zucker und künstlichen Süßstoffen. Zucker hat einen starken Einfluss auf den Insulinspiegel und führt bei dauerhaft übermäßigem Konsum zu Gewichtszunahmen und Diabetes. Damit gemeint sind auch Süßigkeiten (wie z.B. Schokolade und Bonbons), Softdrinks & zuckerhaltige Getränke.

Fertiggerichte, verarbeitetes Fleisch

Auch industriell verarbeitete Lebensmittel dürfen nicht gegessen werden (wie z.B. Fertiggerichte und all Ihre Inhalte wie Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, etc.) sowie verarbeitetes Fleisch (wie z.b. Wurst). Eine Faustregel sagt, dass man all die Lebensmittel meiden sollte, deren Wörter man nur schwer aussprechen kann. Das kann man gut überprüfen, indem man die Zutatenliste auf der Verpackung regelmäßig kontrolliert.

Pflanzliche Fette

Wie bereits erwähnt, sollte man auch auf pflanzliche Öle & Fette wie Margarine, Sonnenblumenöl, Distelöl und Rapsöl verzichten, denn sie sind von der Zusammensetzung Ihrer ungesättigten Fettsäuren eher schädlich für den Körper.

Probieren Sie’s aus

Die Umstellung hört sich vielleicht am Anfang ganz radikal an, doch nach ein paar Wochen entwickelt es sich zu einem ganz einfachen Konzept. Sie werden sich wundern, was das für einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden hat.

Mit der Paleo Diät und seinen Lebensmitteln kann man zudem diverse Zivilisationskrankheiten lindern oder sogar deren Ausbruch teilweise verhindern. Deswegen besteht das Ziel der Steinzeiternährung nicht darin, innerhalb eines bestimmten Zeitraums X Kilogramm an Gewicht zu verlieren, sondern vielmehr sich auf eine gesunde Ernährung umzustellen. Natürlich gibt es auch viele kritische Stimmen und nicht alle Lebensmittel scheinen die schädliche Wirkung auf unseren Körper zu haben, wie Paleo es darstellt. Zudem haben auch die Steinzeitmenschen schon Produkte verarbeitet und gekocht, um sie genießbar zu machen. Trotzdem sollte man der Ernährungsumstellung eine Chance geben und seine eigenen Erfahrungen machen.

Einen Nebeneffekt hat die Umstellung aber auf jeden Fall. Durch den Verzicht auf kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Getreide und Zucker hat man beste Voraussetzungen um Gewicht zu verlieren. Denn indem man auf Getreideprodukte und zuckerhaltige Lebensmittel verzichtet, verbessert man zugleich auch die Fettverbrennung im Körper. Den Namen Diät hat die Ernährungsumstellung also auch verdient.

Fazit

Man sollte dieser Ernährungsweise eine Chance geben, um zu erfahren welche positiven Effekte man dadurch für den eigenen Körper erzielen kann. Wenn man nur die ersten 30 Tage lang strikt diese Steinzeiternährung mit einem leichten Fitnessprogramm sowie minimalen Veränderungen im Lebensstil kombiniert, kann dies zu einem völlig neuem Körpergefühl, Gewichtsverlust und einem erholsameren Schlaf führen.

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