Mit dem Urlaubsflirt in den Alltag: Volltreffer oder Katastrophe

Es gelingt manchmal, einen Erlebnis- und Genusswert aus dem Urlaub mit in den Alltag zu nehmen. Dort angekommen, zeigt sich bisweilen jedoch, dass der Wein nur unter der Urlaubssonne grandios schmeckte – zu Hause jedoch nicht. Das gilt auch für Urlaubsbekanntschaften: Der heiße Flirt in entspannter Freizeitstimmung funktioniert nicht ohne weiteres, wenn er sich im Alltag in die normalen Verpflichtungen des Lebens einfügen muss. Dennoch gilt gerade hier: Ein Versuch lohnt sich.

Es gibt Kontakte, bei denen jeder Gedanke an eine Fortsetzung in der Heimat Unfug ist. Vielleicht hatten Frau oder Mann gerade Krach in der Partnerschaft und sind aus verschiedenen Gründen in Fremdgeh-Stimmung. Zu später Stunde und entspannt vom Alkohol kommt es dann zu einem One Night Stand. Doch der weitere Verlauf des Urlaubs zeigt: Dieses Paar will zusammen bleiben, nur hat es sich vor dem Urlaub keine Gedanken darüber gemacht. Dennoch ist es gut, über eine Dating App die Kontaktmöglichkeit zu schaffen. Möglicherweise entwickelt es sich ja doch anders und eine spätere Nachfrage lohnt sich. Wenn Singles mobile Dating Apps nutzen, führt das in 21 Prozent der Fälle zu einem One Night Stand. Es gibt jedoch auch die ganz andere Situation im Urlaub, die zu einer Annäherung zwischen zwei Singles führt. Sie befinden sich auf Reisen und suchen nicht unbedingt nach einer neuen Partnerschaft – sind aber offen dafür. Hier zeigen mobile Dating Apps ihre größte Bandbreite: Sie dienen in 43 Prozent dem Flirten. Damit lässt sich schon der Urlaubsflirt über den persönlichen Intimkontakt hinaus pflegen – doch auch hier markiert das Urlaubsende einen tiefen Einschnitt.

Zwischen Verpflichtung und Gewohnheit

Beide Urlaubspartner beschließen, im Alltag ihre Beziehung fortzusetzen – warum nicht? Doch beide hatten ihr Leben vor dem Kennenlernen. Es sind vor allem berufliche Verpflichtungen, die jetzt mit dem neuen Privatleben koordiniert werden müssen. Vielleicht gibt es Verantwortung für die Kinder aus vergangenen Partnerschaften, ehrenamtliche Engagements und langjährig praktizierte Gewohnheiten, von denen sich beide nur schwer trennen. Das ist zum Beispiel das Besuchsrecht für die Kinder an jedem zweiten Wochenende oder eine ehrenamtliche Tätigkeit in der Altenpflege nach Feierabend. Im Urlaub mag es noch einen reizvollen Kontrast bilden, wenn der eine Partner stundenlang Beachvolleyball spielt und der andere entspannt beim Cocktail im Strandcafé dabei zuschaut. Im Alltag ist die Partnerschaft zwischen einem Bewegungsjunkie und einer Coachpotatoe nur schwer vorstellbar: Zu unterschiedlich sind die Erwartungen an die gemeinsam verbrachte Zeit.

Zwischen Gefühl und Entfernung

Entscheidend aber ist die Entfernung zwischen den Wohnorten. Ein Einzugsgebiet bis zu 50 Kilometer macht ein enges Zusammenleben möglich – soweit fahren manche Arbeitnehmer auch jeden Tag problemlos zu ihrem Job. Jenseits von 50 Kilometer Entfernung zwischen den Wohnorten beginnt eine Übergangszone, bei der tägliche oder mehrmals wöchentliche Kontakte möglich sind. Doch spätestens ab 200 Kilometer ist klar: Hier kommt nur noch eine Wochenend-Beziehung in Frage. Unter welchen Bedingungen auch immer sich der Urlaubsflirt weiterentwickelt: Dating Apps helfen dabei, zum Beispiel für den kurzen Gruß zwischendurch. Jeder Fünfte nutzt mobile Dating Apps während der Arbeit. All diese Möglichkeiten entbinden die Urlaubs-Partnerschaft aber nicht von der Aufgabe, ihr Leben im Alltag zu strukturieren. Natürlich ist ein Umzug denkbar, wenn es denn berufliche und private Verpflichtungen erlauben. Vielleicht lebt noch einer der beiden in der früheren, für einen Single eigentlich zu großen Familienwohnung. Er oder sie zogen nicht aus, weil es vertraglich nicht möglich ist oder das Einkommen groß genug für die Miete ausfällt. Dahinter steht manchmal die Hoffnung, hier wieder eine neue Partnerschaft zu leben. Warum auch nicht – doch hier lauern Fallen.

Zwischen Nostalgie und Zukunft

Der Urlaubsflirt kann zu einer tollen Partnerschaft im Alltag führen. Auch dann, wenn einer der beiden in die Wohnung des anderen zieht, in der dieser seine frühere Beziehung pflegte. Aber Vorsicht: In diesen vier Wänden hängt die Erinnerung des einen Menschen an einen vorangegangenen Lebensabschnitt. Das spürt der „Zugezogene“ möglicherweise und es löst Unbehagen bei ihm aus. Eine andere Lösung ist, dass die neuen Partner beide ihre Wohnungen aufgeben und in eine neue, gemeinsame ziehen. Sie liegt vielleicht irgendwo in der Mitte zwischen den früheren Standorten und stellt einen Kompromiss dar: Beide behalten verträgliche Entfernungen zu Arbeitsplatz und alten Bekannten. Für manche Menschen, die bereits Partnerschaftserfahrung besitzen, stellt sich die Frage nach einer gemeinsamen Wohnung gar nicht, sollte sich der Urlaubsflirt erfolgreich entwickeln. Sie wollen eine feste Beziehung bei getrennten Wohnungen. Auch dann leistet eine mobile Dating App gute Dienste. Die Partner halten sich gegenseitig auf dem Laufenden, flirten miteinander und teilen sich mit, dass sie sich auf das nächste Wiedersehen freuen.

Ob und wie sich ein Urlaubsflirt im Lebensalltag weiterentwickelt, hängt von vielen Faktoren ab. Eine Patentlösung gibt es nicht – aber vielleicht einen wichtigen Hinweis: Die neuen Partner sollten ihr Herz nicht an eine Beziehung verlieren, die aus offenkundigen Gründen unmöglich ist. Dann bleibt die Erinnerung an kurze und heftige Emotionen. Die Urlaubsflirter gehören so zu den 21 Prozent aller Smartphone-Besitzer, die über mobile Dating Apps andere Menschen kennenlernen. Und das ist doch auch etwas Nettes.

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