Der richtige Zeitpunkt für die Kita oder Kindergarten

Kinder sind so individuell, wie Erwachsene. Es gibt deshalb auch keine festen Regeln, wann genau die kleinen Zwerge in die Kita oder in den Kindergarten sollen. Früher mussten Kinder mindestens drei Jahre alt sein, damit sie im Kindergarten aufgenommen wurden, heute geht es, zumindest in Deutschland, in dieser Hinsicht etwas flexibler zu.

Für Kinder ist eine sichere Bindung zu den Eltern sehr wichtig, damit sie Vertrauen aufbauen und auch ihre Persönlichkeit besser entwickeln können. Gehen die Kleinen schon im Alter von 6 Monaten in eine Kinderbetreuung, dann kann die Beziehung zu den Eltern darunter leiden.

Bei der Eltern-Kind-Beziehung sind die ersten 18 Monate prägend, allerdings können es sich viele Eltern aus beruflichen Gründen überhaupt nicht leisten, so viel Zeit mit dem Kind zu verbringen. Aber auch wenn man die ersten Jahre ständig mit den Kids zusammen ist, wird man als Eltern schnell feststellen, dass es ihnen in der Regel nicht mehr genügt, nur mit ihrer Mama oder ihrem Papa zusammen zu sein. Sie sehnen sich danach, mit anderen Kindern zu spielen und Freundschaften zu schließen. Im Idealfall sollten die Kleinen mindestens ein Jahr alt sein, bevor es in die Kita geht.

Wie sieht es mit der Eingewöhnung aus?

Die Zeit für die Eingewöhnung ist natürlich von jedem Kind sehr verschieden, da sie sich dort sicher und natürlich auch wohlfühlen müssen. Hierzu ist es empfehlenswert, wenn sich die Eltern am Anfang die Zeit nehmen können, ihre Kinder den ganzen Tag in der Einrichtung zu begleiten. Dadurch fällt den Kids die Umstellung auf eine ungewohnte Umgebung viel leichter. Danach können diese Zeiten selbstverständlich täglich oder wöchentlich verkürzt werden. Wichtig ist, dass die Phase zur Eingewöhnung möglichst nicht unterbrochen werden darf. Wer also daran denkt, das Kind jetzt gleich in die Krippe zu bringen, sollte dies erst nach dem Urlaub machen, damit die Eingewöhnungsphase nicht wieder von vorne beginnen muss. Je mehr kontaktfreudiger die Kleinen sind, desto schneller werden sie sich eingewöhnen, ansonsten kann es auch Monate dauern. Nicht jedes Kleinkind kann sich an fremde Erwachsene oder Gleichaltrige auf Anhieb gewöhnen.

Besteht die Möglichkeit, dann können auch die Großeltern eine wertvolle Hilfe sein oder ggf. auch eine Tagesmutter. Kinder fühlen sich in der Regel sehr wohl, wenn sie bei Oma und Opa sind, da sie sich dort (oder zu Hause) sicher fühlen und sie auch individuell betreut werden. Entscheidet man sich für eine Tagesmutter, dann muss man diese Person erst einmal näher kennenlernen und Vertrauen aufbauen können. Die kleinen Zwerge spüren sofort, wenn ihre Eltern Zweifel haben.

Ist mein Kind schon für den Kindergarten bereit?

Zumindest in Deutschland ist der Kindergarten die Vorstufe für die Einschulung, in der Regel entscheiden die Eltern darüber, wann der beste Zeitpunkt dafür ist. Ein gesetzlicher Anspruch auf einen Platz im Kindergarten besteht ab 3 Jahren, Krippenplätze für Kids im Alter zwischen 1 und 3 Jahren. Ist ein früher Eintritt geplant, dann ist es empfehlenswert, dass man als Ausgleich auf möglichst viel gemeinsame Zeit achtet. Kinder im Kindergarten sollten möglichst in der Lage sein, ihre Wünsche und Bedürfnisse ausdrücken zu können, sowie auch Windelfrei sein. Falls das nicht der Fall ist, müssen sich die Eltern vorher beim Wunschkindergarten erkundigen, da sie nicht verpflichtet sind, Kleinkinder anzunehmen, die noch gewickelt werden müssen. Auch wenn man seine Kinder nicht in die Kita oder in den Kindergarten geben will ist es unbedingt empfehlenswert, dass sie Kontakt zu anderen gleichaltrigen Kindern bekommen.

Soziale Kontakte können natürlich im Kindergarten oder in der Kita gut geknüpft werden, aber eine Alternative hierzu sind Spielplätze, Krabbelgruppen oder auch Turnvereine und Spielgruppen. Allerdings wird in Krippen und Kindergärten nicht nur Wert auf eine gute Betreuung gelegt, sondern sie lernen dabei auch, sich an einfache Spielregeln zu halten, wie z.B. Händewaschen und Zähneputzen. Indem sie bestimmte Verhaltensweisen abschauen können, werden auch ihre sozialen Fähigkeiten gefördert.

Ist eine neue Umgebung für Kleinkinder notwendig?

Im Prinzip ja, denn Kinder kennen ansonsten nur die Regeln im Elternhaus, die normalerweise ziemlich locker sind. Im Kontakt mit anderen Kindern im gleichen Alter lernen sie den Umgang mit anderen Personen, wobei Faktoren wie Rücksichtnahme und Teilen eine wichtige Rolle spielen. Auch das Vertragen untereinander muss erst einmal gelernt werden, denn Einzelkinder können natürlich keine Ahnung haben, dass es auch andere Verhaltensweisen gibt als ihre eigenen oder die von den Eltern. Mit Geschwistern im Haus sind solche wichtigen Kompetenzen normalerweise kein Problem, aber gerade bei Einzelkindern müssen diese sozialen Fähigkeiten erst einmal übermittelt werden.

Indem Kleinkinder mit einer neuen Umgebung konfrontiert werden, lernen sie auch schnell, dass ihr Alltag ganz anders ablaufen kann als Zuhause mit den Eltern. Im Kindergarten müssen sie beispielsweise immer ihr Spielzeug aufräumen und auch den Tisch decken können. Eine neue Umgebung mit ganz anderen Spielregeln bedeutet, dass die Kinder ihr Verhalten an unterschiedliche Situationen anpassen müssen. Dadurch wird auch die individuelle Entwicklung viel besser unterstützt, ganz davon abgesehen, dass es für die Zwerge ein sehr großer Unterschied ist, mit Kindern in ihrem Alter schreien, herumtoben und spielen zu können, als mit ihren meist gestressten Eltern. Wichtig ist allerdings, dass sich die Kids verständigen und auch in der Lage sind, die Anweisungen ihrer Betreuer umsetzen zu können.

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