Baby und Haustiere – worauf muss man achten

Viele Paare haben Haustiere noch bevor sie sich entschieden haben, Kinder zu haben. Manche bekommen eine regelrechte Panik, wohin mit dem Tier, wenn das Baby da ist. Sie lassen sich oft von Erfahrungen anderer beeinflussen, die nicht immer positiv waren. Nicht selten wird das Tier aus einer Vorsichtsmaßnahme heraus weggegeben und es leiden alle daran.

Ein Haustier sollte kein Möbelstück sein, das man einfach wieder wegstellt, wenn man es nicht mehr möchte und wenn man einige Dinge beachtet, funktioniert ein Zusammenleben in der Familie auch nach der Ankunft des Babys sehr gut. Deswegen sollte man sich folgende Tipps zu Herzen nehmen, denn dann muss man keine radikale und schmerzhafte Entscheidung für Mensch und Tier fällen. Ängste vor Krankheiten werden manchmal überspitzt, denn sind die Haustiere ordentlich geimpft und sauber gehalten, sind die Gefahren vor Ansteckungen gering.

Verhaltensweisen des Haustieres verstehen lernen

Wenn man keine Kinder hat, ist man geneigt, das Haustier wie ein eigenes Kind zu behandeln. Es darf im Bett schlafen, es wird gekuschelt, Hase und Meerschweinchen haben unbeschränkten Freilauf in der Wohnung, usw. Man darf nicht vergessen, es sind Tiere, die eigene Kommunikationsformen haben und man diese auch verstehen lernen muss. Denn sie können nicht sagen, was sie stört. Versteht man die Körpersprache des Haustieres, kann man Probleme erkennen, bevor sie entstehen. Dazu kann man sich beraten lassen, oder sich auch Tipps aus dem Internet holen. Zum Beispiel wedelt die Katze mit dem Schwanz, wenn sie genervt ist. Der Hund hingegen, wenn er sich freut. Bei beiden aber ist das Anlegen der Ohren ein Zeichen, dass sie sich nicht wohl fühlen. Darauf muss man achten und die Gründe für das Unwohlsein aus dem Weg räumen und nicht weiterhin darauf beharren, was dieses Unwohlsein hervorgerufen hat. Wenn eine Katze neben das Kistchen das Geschäft verrichtet, muss man die Ursache suchen. Manchmal ist es Trotz, weil sie ihre Streicheleinheiten nicht erhalten hat. Wenn man sich ausgiebig mit der Körpersprache auseinandergesetzt hat, kann man das Tier in seinen Bedürfnissen besser verstehen.

Gewohnheiten nicht radikal ändern

Mit der Schwangerschaft kommt es oft zu Veränderungen im Tagesablauf. Trotzdem sollte man versuchen, die Gewohnheiten des Tieres nicht allzu radikal zu verändern. Wenn es vorher im Bett schlafen durfte, darf man es ihm nicht von heute auf morgen verbieten. Wenn man täglich trotz Garten zwei Mal spazieren gegangen ist, muss man auch diese Gewohnheit beibehalten. Umso weniger Veränderungen in den Gewohnheiten des Tieres geschehen, umso sanfter wird die große Veränderung im Familienleben auch vom Haustier akzeptiert werden. Wenn man mit dem Baby nach Hause kommt, das Tier komplett aus dem Geschehen ausschließt und ihm Zonen im Haus versperrt, zu denen es zuvor Zugang hatte, wird sich das Tier zurückgestoßen fühlen und eventuell gegenüber dem Neuankömmling Aggressionen entwickeln. Eifersucht ist eine Emotion, die auch Tiere kennen, und diese Emotion kann schwerwiegende Folgen haben.

Das Tier in die Erwartung mit einbeziehen

Das klingt vielleicht ein bisschen merkwürdig, ist es aber nicht. Hier gehört es dazu, dass man das Tier auch ins neu eingerichtete Kinderzimmer hereinlässt, es alles beschnuppern lässt. Vielleicht ihm sogar ein Plätzchen zuweist, damit es spürt, ich gehöre dazu. Wir dürfen nicht vergessen, dass Tiere die Veränderung im weiblichen Körper riechen und spüren können. Bei weiblichen Tieren ist es manchmal leichter, denn bei ihnen werden nicht selten Mutterinstinkte geweckt. Wenn es dann soweit ist, und das Baby sollte nach Hause kommen, wäre es gut, wenn davor die eine oder andere gebrauchte Windel nach Hause gebracht wird und ins Kinderbettchen gelegt wird. So lernt das Haustier das neue Familienmitglied schon kennen, bevor es die Chance hatte, es zu sehen. Eines darf man auch nicht vergessen. Ein Haustier hat ein starkes Revierverhalten. In anderen Worten, es gibt bestimmte Personen, die dieses Revier betreten können, alle anderen sind Eindringlinge. Um ein feindliches Verhalten zu vermeiden, lässt man die Haustiere die Neuankömmlinge am besten außerhalb der Reviergrenzen kennenlernen. Man holt den Hund, die Katze vor die Haustür, lässt das Baby beschnuppern, streichelt das Tier und spricht ihm gut zu, und geht gemeinsam dann ins Haus. Auf diese Weise ist es kein Eindringling mehr, denn er wurde innerhalb die Reviergrenzen begleitet.

Ins Familienleben miteinbeziehen

Hat man diese Ratschläge bis hierher eingehalten, sollte es mit dem Haustier keine Probleme geben. Es muss aber auch weiterhin, ins Familienleben miteinbezogen werden. Wenn man den Hund beim Spazierengehen mitnimmt, oder die Katze beim Stillen in der Nähe liegen lässt, entwickelt sich ein Schutzinstinkt gegenüber dem neuen Familienmitglied, das vom Haustier nicht abgestoßen sondern gleichermaßen in das Rudel, bzw. Herde mit einbezogen wird. Ein Haustier ist für eine Familie eine Bereicherung. Die Kinder lernen in späterer Folge Verantwortungsbewusstsein und Empathie. Somit profitieren Mensch und Tier davon, wenn man sich der neuen Gegebenheit mit Achtung und Vorbereitung entgegenstellt.

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