Familienberatung hat zum Ziel, innerhalb der Familie auftretende Probleme, oder solche Probleme, die die Familiensituation beeinflussen und beeinträchtigen, zu klären und zu lösen. In Deutschland stehen verschiedene staatliche Einrichtungen zur Verfügung, die Möglichkeiten zur weitgehend kostenfreien Familienberatung bieten.
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Familienberatung umfasst viele Teilberatungen
Desweiteren gibt es vielfach die Möglichkeit der staatlichen Förderung bei der Lösung von Familienproblemen. Familienberatung befasst sich sowohl mit Partnerschaftsproblemen, als auch Integrationsproblemen, Drogenabhängigkeit, Problemen am Arbeitsmarkt, frühzeitigen und ungewollten Schwangerschaften, sowie weiteren Faktoren, die die Stabilität, Lebensqualität und Grundlage der Familien beeinträchtigen. Diese umfassenden Leistungen werden in grossen Städten und Ballungsgebieten von unterschiedlichen Trägern angeboten, und zwar sowohl von staatlicher Seite als auch von Kirchen oder privaten Stiftungen. Einige sind sogar vom Gesetzgeber verankert , so zum Beispiel die Schwangerschaftsberatungsstellen, oder die oft an Jugendämter angegliederten Erziehungsberatungsstellen.
Kinder und Jugendliche stehen dabei im Mittelpunkt
Eine besondere Bedeutung innerhalb der Familienberatung kommt den Beratungs- und Betreuungsstellen für jugendliche Schwangere, Schwangerschaftsabbrüche, sowie Familien mit behinderten Kindern und Familienangehörigen zu. Eine weitere wichtige Aufgabe kommt der Betreuung bei Problemen zu, die sich durch angespannte gesellschaftliche Verhältnisse ergeben, wie etwa in Regionen mit hoher Jugendarbeitslosigkeit, die nicht nur zu einer fehlenden Zukuntsorientierung führt, sondern auch die Anfälligkeit für Drogenabhängigkeit, Gewalttätigkeit und Kriminalität von Jugendlichen erhöht. Familienberatungsstellen versuchen mit speziellen Programmen, diese Problematiken aufzufangen und zu entschärfen. Auch bei der steigenden Anzahl von Ehescheidungen und den daraus resultierenden Probleme der Kinder leisten Familienberatungsstellen wertvolle Hilfe. In einigen Bundesländern gibt es hierzu staatlich geführte Erziehungs- und Familienberatungsstellen, die nicht nur bei Fragen beraten, die Sorgerecht und Pflichten der Elternteile betreffen, sondern darüber hinaus auch eingehende psychologische Betreuung bei der Bewältigung von Familienkrisen und Trennung anbieten.
Die Ursachen sind oftmals woanders
Besonders bei Kindern äußern sich Partnerschaftsprobleme und Trennung der Eltern häufig in Auffälligkeiten; Leistungsabfall in der Schule, Essstörungen, soziale Störungen sind bekannte Folgen. Der gesellschaftliche Druck auf Familien ist sehr groß. Vielfach sind beide Eltern berufstätig oder alleinerziehend, die Kinder müssen bereits früh lernen, sich selbst zu versorgen und auf eigenen Beinen zu stehen. Dies klappt in den wenigsten Fällen reibungslos, vor allem dann nicht, wenn finanzielle, räumliche oder sonstige weitere Probleme zu bewältigen sind. In modernen Familien bleibt oft nur sehr wenig Zeit und Raum für gemeinsame Aktivitäten. Mangelnde Aufmerksamkeit ist ein Faktor, mit dem viele Kinder heutzutage zu kämpfen haben. Dies kann bis hin zu Drogenmissbrauch, Sektenzugehörigkeit, etc. führen, wenn die im Elternhaus fehlende Zuwendung an anderer Stelle gesucht wird. Andererseits sind Eltern vielfach mit der Doppelbelastung aus Job und Kindern überfordert, so dass Probleme erst dann wahrgenommen werden, wenn sie schon deutlich fortgeschritten sind.
Hilfe oftmals im Gesetz verankert
Familien- und Erziehungsberatungsstellen helfen Eltern und Kindern, sich aus diesen Strukturen zu lösen, bieten psychologische und sogar finanzielle Betreuung aus speziellen, staatlich geförderten Programmen. In Zusammenarbeit mit dem Gesetzgeber werden Programme zu betreutem Lernen, betreuten Ferien, Arbeitsvermittlung, Schwangerschaftsvorsorge und -Beratung bei Jugendlichen, Drogenberatung, etc angeboten, ebenso wie die Möglichkeit, Hilfe und Unterstützung bei Notfällen und Krisensituationen zu erhalten. Die jeweils angebotenen Leistungen sind von Bundesland zu Bundesland und oft von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich. Erster Ansprechpartner bei Inanspruchnahme von Beratung und Betreuung durch Familienberatungsstellen sind Jugendämter, Schulen, sowie verschiedene private Stiftungen mit Büros in den meisten Städten, beispielsweise die Mutter-Kind-Stiftung.