Sexualität in der Ehe

Was ist zu tun, wenn die Sexualität in der Ehe nachlässt? Während Ihre Beziehung sich entwickelt, ändert sich die Sexualität. Das ist normal. Da intensive sexuelle Anziehungskraft normalerweise ein wichtiges Bindungselement vor allem in frühen Phasen der Beziehung scheint, sind sexuelle Änderungen häufig nicht erwünscht. Viele Faktoren spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Bevor aber weiter über die Herausforderungen von Sex in der Ehe gesprochen wird, ist es wert anzumerken, dass verheiratete Frauen und Männer berichten, dass Sie mit ihrem Sexualleben deutlich zufriedener sind, als Singles oder Paare.

Rückgang der sexuellen Neuheit

Eine der grundlegenden Herausforderungen ist der Rückgang der sexuellen Neuheit. Neuheit ist ein sexueller Hauptanreiz und zu Beginn jeder Beziehung automatisch vorhanden. Man möchte sich erfahren und seine Phantasien mit dem Partner ausleben. Man sucht nach Neuem und versucht dieses mit dem neuen Partner zu erleben. Später wird der Sex natürlich vertrauter und verliert oft den Reiz, den es zum Anfang der Beziehung ausgelöst hat.

Die Lustlosigkeit ist das größte sexuelle Problem in der Ehe. (Für Männer ist das Hauptproblem die niedrige Frequenz — obgleich viele Frauen dieses Interesse teilen; für Frauen ist das Hauptproblem die Qualität.) Sie sollten somit neue Ansätze zur Anregung Ihres Sexuallebens suchen, um den Verlust der Neuheit zu ersetzen. Die grundlegende Strategie könnte lauten, neue Quellen der Neuheit und der Vielfalt zu suchen.

Es existieren viele weitere Gründe

Weitere häufige Störfaktoren beinhalten Wut, Zeitmangel, Stress und Ängste und können sich oftmals zu einem unüberwindbaren Hindernis vermischen.

Während die meisten Paare keinen Sex haben wollen, wenn sie sich inmitten eines Streits befinden, ist es ein Fehler, das Sexualleben für einen längeren Zeitraum wegen der Widersprüche auszusetzen. Lösen Sie Ihre Streitigkeiten und unterbrechen Sie nicht Ihr Sexualleben aus Wut heraus.

Zeitmangel ist eine weit verbreitete Ausrede

Zeitmangel ist einer der häufig zitierten Gründe für die Seltenheit von Sex. Einer der häufigsten Mythen ist, dass Sex eine bestimmte Zeit in Anspruch nehmen muss. Selbstverständlich kann bequemer Sex wundervoll sein. Aber es ist ein Luxus, den sich nur wenige Paare regelmäßig leisten können. Wenn Sie für jede sexuelle Erfahrung die nötige Zeit und gute Laune abwarten wollen, so wird Ihr Sexualleben selten. Es sei denn Sie sind nicht so beschäftigt wie die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Weiter unten können Sie einige Vorschläge lesen, wie schneller Sex auch Sie und Ihren Partner sie befriedigen kann.

Muss Sex spontan sein?

Ein anderer Mythos ist, dass Sex spontan sein muss. Es ist eine Tatsache des modernen Lebens, dass wir alles planen und festlegen, das eine Priorität hat. Machen Sie Ihren Sex auch zur Priorität und fügen Sie ihn in Ihren Zeitplan ein. Nächte zu planen ist für viele Paare sehr populär, aber Experten raten auch zu häufigen und kurzen sexuellen Begegnungen zwischendurch. Und auch diese können Sie in Ihre Pläne aufnehmen.

Paare vermeiden häufig Sex, weil ihr Sexualleben unzufrieden oder konfliktreich geworden ist. Wenn darüber zu sprechen unbequem wird (und für die meisten ist es, zumindest ein bisschen), kann die Vermeidung meist schädigende Folgen für die Beziehung haben. Zeitmangel ist eine häufig genannte Entschuldigung. Man sollte somit stets behutsam über sexuelle Interessen sprechen und sexuelle Wiederbelebung zusammen planen. Nur so kann man die Vermeidung umgehen und das Sexleben heilen.

Angst ist ein weiterer Störfaktor

Angst ist ein weiterer häufiger Störfaktor. Manchmal hängt Angst mit den Hemmungen zusammen, die man im frühen Leben erworben hat. Sexuelle Leistung ist eine andere große Quelle der Angst. Leistung, früher oft nur eine männliche Angelegenheit – wird auch immer mehr von Frauen als Druck empfunden. Es ist sehr hart für Normal-Sterbliche, die sexuellen Erwartungen zu erfüllen, die in den vielen Bildern und Pornos in die Medien gezeigt werden.

Sex ist ein wichtiges Bindungsglied

Sex ist ein wichtiges Bindungsglied in der Ehe. Selbst wenn Sie sich ein wenig von Ihrem Partner entfremdet haben, kann durch Sex diese Bindung wieder herstellt werden. Es erlaubt Ihnen beiden, sich nah zu fühlen, Zuneigung zu bekommen und die Sinne der Intimität zu erregen. Für einige Männer, die generell nicht viel reden, kann Sex ihnen helfen sich ein bisschen zu öffnen. Vom biologischen Gesichtspunkt hat Sex auch einen sehr positiven Effekt auf unser Gehirn, das einen wichtigen Beitrag zur anhaltenden Gesundheit in der Ehe bilden kann. Sex fördert somit die Pumpe für Intimität und Heilung.

Ehen, die ihre sexuelle Vitalität nicht beibehalten, sind sehr gefährdet. Planen Sie immer zusammen, wie man Ihr Sexualleben schützen und fördern kann.

Experimentieren Sie mit Ihren Phantasien

Erotische Phantasien
@Chalia1 | depositphotos.com

Wenn somit Ihre Ehe voranschreitet und Sie eine gewisse Lustlosigkeit empfinden, könnten Phantasien eine wichtige Quelle der Anregung sein. Sie sind sehr vielfältig und könnten den zur Routine gewordenen Akt wieder neu beleben. Fantasie kann alles beinhalten, angefangen mit dem Lesen von Sexgeschichten, Anschauen von Sexvideos, Verwendung von Sexspielzeug bis hin zum Gespräch über Sachen, die sie schon immer ausprobieren wollten (unabhängig davon, ob sie diese tatsächlich praktizieren werden.) Aber auch können Sie die Anfänge Ihrer Ehe nochmals revue passieren lassen, und sich daran erinnern was Sie anziehend fanden. Das kann oft sehr anregend sein kann.

Eine bekannte Autorin, Dr. Pasahow empfiehlt gegenseitig anregende Phantasien im Voraus und während des Sex zu verwenden, um die Anregung und das Sexerlebnis zu erhöhen. So können beide Partner in dem begrenzten Zeitraum unseres gestressten Alltags, der uns zum Sex zur Verfügung steht, auch zufrieden sein. Lesen Sie auch unseren Artikel „Mehr Erotik erleben“, um weitere Ideen für mehr Erotik zu bekommen.

Verwenden Sie auch die Vielfalt um die sexuelle Neuheit zu erhöhen: neue und verschiedene Fantasien, versuchen Sie neue Sex-Positionen, probieren Sie Sexspielzeuge aus oder neue Locations, andere Zeiten, etc.

Wechseln Sie sich ab, wenn Sie den Sex beginnen. Wechseln Sie sich ab, in der Gesamtkontrolle und seien Sie mal passiv und mal aktiv. Diese Strategie hilft oft Beschwerden zu beseitigen, in der die Partner zu wenig oder zu viel Verantwortung übernehmen.

Optimieren Sie Ihr Sexleben, indem Sie über Wünsche mitteilen und kleine Risiken eingehen.

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