Kita oder mit dem Baby Zuhause bleiben?

Viele Mütter fragen sich schon sehr früh, ob es für das Kind besser ist, wenn man mit ihm Zuhause bleibt, oder es in die Kita gibt. Die Meinungen gehen oft auseinander, was für das Kind besser ist. Zudem ist es immer eine Frage der Zumutbarkeit.

Leider ist es nicht für alle möglich, Zuhause zu bleiben. Wenn ein Gehalt nicht ausreichend ist, oder es sich um eine alleinstehende Person handelt, kommt man oft nicht drum herum, das Kind betreuen zu lassen. Die Kitas heutzutage sind für verschiedenste Fälle gerüstet, aber in Ballungszentren kann es dennoch vorkommen, dass die Plätze begrenzt sind und zum Teil nicht ausreichen. Sollte man sich somit für die Kita entscheiden, muss man früh genug den Antrag für einen Platz stellen. Es ist nicht selbstverständlich, wenn man einen Arbeitsplatz gefunden hat, dass auch eine Betreuungsstelle automatisch zur Verfügung steht. Was konkret jedoch der Unterschied für die Kinder darstellt, sollte man sich gesondert ansehen, denn dazu gibt es bereits einige Studien.

Entwicklungsunterschiede bei der Betreuung in der Kita und Zuhause

Bei Zweijährigen konnten Experten kaum Unterschiede in der Bildung oder der Entwicklung feststellen, wenn sie in einer Kita in Betreuung waren. Wo es aber deutliche Unterschiede gab, sind die Fertigkeiten im Alltag und in der Kommunikation. Da haben die Forscher feststellen können, dass die Kinder bessere Fortschritte machen konnten, wenn sie früh außerhalb der Familie betreut wurden. Was den Bildungsstand betrifft ist jedoch der familiäre Rahmen ausschlaggebend.

Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund, oder wenn die Eltern schlechtere Bildung genossen haben, profitieren von einem Aufenthalt in einer Kindertagesstätte. Zudem werden soziale Fertigkeiten gestärkt, was vor allem bei Einzelkindern von Vorteil ist.

Angewöhnung an die Kita hängt von der Verfassung des Kindes ab

Die Kinder sind sowohl in ihrer Entwicklung als auch in ihrer allgemeinen Verfassung unterschiedlich. Es gibt genauso extrovertierte Kinder, wie es sehr zurückhaltende und feinfühlige Kinder gibt. Für manche Kinder ist eine große Gruppe wie in einer Kita eine stressvolle Erfahrung. Mit nur wenig bis keiner Rückzugsmöglichkeit und Platz für freie Entfaltung ist eine Kindergartengruppe für zurückgezogene Kinder sehr schwierig zu akzeptieren.

Es ist sehr wichtig bei einer Schnupperstunde oder in den ersten Tagen auf die Reaktion des Kindes zu achten. Wenn das Kind schlecht auf die Gruppe reagiert, sollte man diese Reaktion sehr wichtig nehmen und den Ursachen versuchen nachzugehen. Worte wie: „Das gibt sich schon“ oder „es wird sich schon daran gewöhnen“ sind hier nicht angebracht. Natürlich gibt es auch die klassische Trennungsangst, die auch sehr schnell überwunden wird, wenn man sein Wort einhält und das Kind rechtzeitig abholt. Aber im ersteren Fall handelt es sich um mehr, als nur Trennungsangst.

Falls man sich selbst nicht ganz sicher ist, kann man sicherlich die Hilfe eines Psychologen hinzuziehen, um abzuklären, ob eine negative Reaktion im Kindergarten besondere Maßnahmen erfordert oder nicht. Man darf nicht vergessen, dass in einer Kindergartengruppe meist nur bis zu 2 Betreuerinnen sind, die sich über mehr als 10 Kinder kümmern müssen. Somit ist einfach nicht sehr viel Zeit für individuelle Arbeit mit den einzelnen Kindern.

Tagesmutter als Alternative

Wenn die Betreuung außerhalb der Familie nicht vermeidbar ist, weil beide Elternteile arbeiten müssen, kann man sich natürlich auch Gedanken machen, das Kind einer Tagesmutter zu überlassen. Der Vorteil davon ist, dass nicht so viele Kinder auf einmal da sind. So können auch feinfühligere Kinder besser zurecht kommen. Man sollte sich auf jeden Fall ausreichend Zeit lassen, um die Tagesmutter und ihre Arbeitsweise kennenzulernen. Falls das Kind mit der Tagesmutter nicht zurechtkommt, sollte man nicht zögern und eine andere Betreuungsart wählen, oder eine andere Tagesmutter.

Die Entscheidung nach eigenem Gefühl treffen

Egal welche Empfehlungen man von Psychologen, Fachleuten und Menschen aus dem Familien- und Bekanntenkreis auch bekommen mag, man kennt sein eigenes Kind am besten. Je nach den eigenen Möglichkeiten und Einstellungen, sollte man die Entscheidung so fällen, wie sie einem für richtig erscheint. Wenn man sich auf Druck von außen für eine Betreuung auswärts entscheidet und mit dieser Entscheidung gar nicht zufrieden ist, sollte man auf sein Bauchgefühl hören.

Manche Kinder benötigen die Nähe zu den Eltern mehr als andere, manche sind selbständiger, wieder andere hilfsbedürftiger. Es gibt Kinder, die gerne für sich alleine sind und andere, die Gesellschaft lieben. Niemand kann für sich und das eigene Kind so entscheiden, wie die eigenen Eltern. Es können auch gesundheitliche Faktoren eine Rolle spielen, die es fast unmöglich machen, dass das Kind in großen Gruppen betreut wird, somit sollte sich niemand Schuldgefühle aufreden lassen, wenn man es anders machen möchte, als die anderen.

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